Ausbau der Planspindel - PTHobby

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Ausbau der Planspindel

Drehbank

Angeregt durch eine Anfrage, habe ich beschlossen die Planspindelwelle mit der Trapezgewindemutter nochmals auszubauen und diesmal die Sache zu dokumentieren. Wem die Bilder zu klein sind, in der Galerie sind sie einwenig grösser.


Als erstes drehen wir den Planschlitten möglichst nahe zur Handkurbel hin, somit wird die hintere Seite der Planspindel sichtbar.



Es zeigt sich nun die Lagerbuchse des Axial Drucklagers und darin eingeschraubt die Konter-Sechskantschraube mit der das Lagerspiel fixiert wird.
Man löst nun die Konterschraube ein zwei Umdrehungen. In der Lgerbuchse befinden sich 2 Löcher, da kann mit einem 8mm Stab dagegengehalten werden falls die Schraube streng geht.



Ich habe nun die Kurbel mit einem Rohr unterstellt, somit kann dann mit dem 8mm Stab die Lagerbuchse gelöst werden, ohne dass man jemanden braucht der die Planspindel festhält.



Nach dem Abschrauben der Lagerbuchse kommt das Drucklager zum Vorschein, den Kugelkäfig und die dahinterliegende Lagerschale nehmen wir von der Welle und deponieren die Teile in der Lagerbuchse. Damit wären die Arbeiten an der Rückseite der Drehbank abgeschlossen.



Dreht man nun leicht an der Handkurbel nach rechts, wird die Welle hinausgeschoben (um das Spiel der Trapezspindel).
Jetzt müssen diverse Teile abgebaut werden, starten wir mit den Schutzblechen der Spindel, das bewegliche Blech wird durch eine Schraube und ein Formstück  festgehalten.



Das feste Blech wird durch 4 Senkkopfschrauben festgehalten, bitte die Schraubenschlitze sehr gut von verklemmten Spähnen säubern, einen gut passenden Schraubendreher Nr.3 od. 4. einsetzen und erst mal einen kurzen Schlag mit dem Hammer auf den Schraubendreher geben, dies löst die wahrscheinlich festgesessene Schrauben. Nun den Schraubendreher mit starkem Druck in den Schraubenkopf drücken und dabei die Schraube versuchen zu lösen.
Es sollte unbedingt vermieden werden, dass die Schraubenschlitze zerstört werden. Denn beim späteren Ausbohren würden Spähne in den Schlosskasten fallen,
diesen dann zu zerlegen und zu reinigen ist eine andere Geschichte.....unbedingt vermeiden!!



Nach dem lösen der vier Schrauben kann der Blechdeckel mit dem Schraubendreher vorsichtig abgehoben werden, bitte die Einbaurichtung mit einem Filzschreiber markieren.



So ist ein weiterer Einblick freigelegt



Folgene Materialien werden nun benötigt, Entfettungsmittel, Schere/Messer, Isolierband, ein kleines stück Stoff und einen Durchschlag (Splinttreiber)
Das Zahnrad ist mit einem konischen Stift auf der Welle fixiert. Am Besten wird die Seite mit dem kleineren Lochdurchmesser mittels des Filzstiftes markiert.



Mit dem Fettlöser den Bereich hinter dem Zahnrad entfetten, dann das Isolierband aufwickeln, auf der Gegenseite der aufgebrachten Markierung (da wo der Stift rausgedrückt wird) das kleine stück Stoff einlegen und dann weiter das Isolierband aufwickeln.(nicht Abgebildet)
Dieses komische Vorgehen soll verhindern, dass wenn wir den Stift rausschlagen, dieser nicht in den Schlosskasten runterfällt. Ich habe das ohne die Stoffverstärkung gemacht und hatte riesen 'Schwein', der Stift ist knapp dem Absturz entgangen. Also den Durchschlag an der Markierten Seite des Zahnrades ansetzen und besser weit unten festhalten, so einfach versuchen den konischen Stift nur wenig in bewegung zu setzen. Die Welle muss ja zum entfernen des Stiftes um 180° gedreht werden.



Da ist's schon Passiert, der Stift ist beinahe unten durchgefallen, er hat den vermeintlich elastischen Klebestreifen durchgestanzt, ich musste ihn nun mühsam wieder zurückschieben. Auf dem Bild rechts ist der Stift nun 'greifbar'.



Das 'Corpus delicti'... das Isolierband kann nun wieder entfernt werden, das Zahnrad ist jetzt frei beweglich.



Nun muss der Kurbelgriff weg, dieser ist ebenfalls mit einem konischen Stift auf der Welle fixiert, besser ist es wenn man die Welle unterstellt, bevor der Stift herausgeschlagen wird, der wird sicher kaum rauszutreiben sein, wenn er Jahrzehnte eingebaut war. In meinem Fall war es ja der zweite Ausbau, so war ausgeschlossen, dass ich die Welle krummschlagen könnte.



Die Kurbel kann nun abgezogen werden, auch der bewegliche Skalenring ist nun leicht zu entfernen.



Nun beachte man, den am Noniusring erscheinende Stift, dieser kann NICHT entfernt werden, somit muss der Noniusring ganz vorsichtig mit leichten Schlägen eines Nylon-Hammers gelöst werden, Tipp mit dem Daumen auf der gegenüberliegenden Seite (links der Welle) gegendrücken. Es muss verhindert werden, dass dieser Stift abbricht.



Sobald genügend Raum für einen (nicht zu kleinen) Schraubendreher vorhanden ist, mit diesem weiterhelfen den Noniusring ganz vom Stift zu lösen.



Jetzt werden die Schrauben ersichtlich, die ebenfalls gelöst werden müssen, ich habe dazu einen Schraubendreher Nr. 7 genommen, mithilfe eines Engländers (Rollgabelschlüssel) und kräftigem Körperdruck auf den Schraubendreher können die Schrauben ohne Abrutschen gelöst werden.



Geschafft, nun kann die Welle freigelegt werden



Der Bettschlitten sollte nun soweit bewegt werden, dass die Welle herausgedreht werden kann, nicht dass der Werkzeugkasten im Weg steht.



Nun ist der Planschlitten 'Frei' fast ohne Halt, ich habe das feste Spähneschutzblech wieder montiert, so fällt nichts in den Schlosskasten.
Den Planschlitten nun ganz nach vorne ziehen, wenns zu schwehr geht, müssten die Schrauben der Keilleiste gelöst werden.



Nach dem lösen der vier Muttern des Oberschlittens, kann dieser 180° gedreht werden, so wird die zweite Schraube der Trapezgewindemutter zugänglich.
Auch hier gilt, die Schraubenschlitze sehr gut reinigen und mit dem Schraubendreher Nr.7 die eingekreiste Schraube entfernen.



Nun habe ich eine M10 Gewindestange in dieses Loch gedreht und dann die zweite Schraube gelöst, nun ist die Trapezgewindemutte lose und wird gegen das durchfallen, mittels der Gewindestange gesichert. Mit einer Reissnadel markiere ich die Mutter durch das zweite Loch mit kleinen Kratzern, damit sie beim Einbau wieder gleich positioniert werden kann...
Beim ersten Ausbau war mein Vorgehen anders, ich hatte die Mutter mühsam unten durch herausgenommen, ohne diese Kratzer. Sie fiel dann in die Spähnewanne und danach habe ich bemerkt, dass die Mutter mittels Buchstaben (SEE) Markiert war, es war mir aber nicht mehr möglich festzustellen in welche Richtung sie tatsächlich eingebaut war. So wäre ich froh, falls jemand das Teil mal ausbaut, mir mitteilen könnte, ob die angebrachten Kratzer mit der Buchstabenmarkierung übereinstimmen.



wenn die Gewindestange nun herausgedreht wird und der Planschlitten weit nach hinten geschoben wird, liegt das Teil im 'Graben' über dem Loch   daneben liegt die Mutter auf dem Spahnschutzblech.



Besagte Kratzer, man beachte auch die unterschiedliche Länge der Befestigungsschrauben.

Das wär's nun, die Mutter ist ausgebaut, das Ziel dieser Übung.

Das Spiel das diese (über 50 Jahre) alte Mutter meistens behaftet, kann eigentlich nur durch deren Ersatz korrigiert werden, nur das Gewinde (T5x20 Links)  kommt in keiner Normreihe vor, da ist guter Rat teuer, eventuell finde ich noch einen Lieferanten für diese Mutter.

Ich habe jedenfalls die Gelegenhet ergriffen, die Planschlittenwelle auszumessen und mit einer provisorische 'Insider Skizze' zu dokumentieren, eine technische Zeichnung wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Die Adressen und Tel.Nr auf dem Notitzblock haben nichts mit mir zu tun!

Auch könnte die Welle durch eine Kugelgewindespindel ersetzt werden, das wäre aber ein weiteres relativ aufwändiges Projekt, denn die Platzverhältnisse sind sehr beschränkt, Kugelgewindemuttern benötigen relativ viel Raum.

Das Projekt ist weitergewachsen, hier geht es weiter.


 
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